Holunderanbau

Seit Februar 2005 wird Holunder in der LEADER+ Region Müllerthaln angepflanzt. Vier innovative Landwirte, Camille Weis aus Angelsberg,Charel Schiltz aus Rosport, Georges Sins aus Heffingen und Roger Wirtz aus Schrondweiler, haben sich als Pilotgruppe zusammengetan, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln. Auf rund einem Hektar haben sie 450 Holunderhochstämme der Sorte „Haschberg“ in Angelsberg, Rosport und Heffingen angepflanzt.
 
Die ersten Erträge erzielten die Bauern im Jahr 2007. Die Erträge wurden zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet. Dazu eignen sich die Blüten und die Früchte des Holunders. Die gepflückten Blüten wurden an die Teefabrik in Winseler geliefert. Nach der Trocknung wurden dann verschiedene Teemischungen beigefügt. Die Ernte der Früchte ist eine sehr zeitintensive Arbeit: die Beeren wurden per Hand gepflückt und von den Stengeln befreit. Mit den Produkten beliefert wurde hauptsächlich die regionale Gastronomie, die die Früchte in Desserts, Marmeladen und Saucen einsetzten.

Im Frühjahr 2007 zeichnete sich eine erste richtige Ernte ab. An allen drei Standorten entwickelten die Pflanzen schöne Blütenstände. Ein Hagelschauer zerstörte jedoch die Ernte in Heffingen und Rosport zu großen Teilen. Trotzdem konnten im Sommer 2007 insgesamt 20 kg Blüten und ca. 1.000 kg Früchte geerntet werden. Zur schnelleren Verarbeitung der Früchte haben sich die Holunderbauern gemeinsam eine Schlauchpresse sowie eine Entrappungsmaschine angeschafft, so kann der Verarbeitungsvorgang der Holunderbeeren beschleunigt und verbessert werden. Im Sommer 2007 wurden auch Brennereien zur Herstellung von Schnaps und Likör beliefert. Ein Großteil der Ernte wurde von den Bauern selbst zu Sirup, Marmelade, Früchtelikör, Blütenlikör und Blütensirup verarbeitet.

 

Neben den aktuellen Abnehmern gibt es weitere potentielle neue Kunden. Zwei Keltereien zeigten Interesse daran mit dem Holunder eine Apfel-Holundersaftmischung zu produzieren. Bisweilen reichten dafür die geernteten Mengen nicht aus. Bei einem erwarteten Vollertrag von ca. 5.000 kg in den nächsten Jahren steht diesem Produkt nichts mehr im Weg.

Die direkte finanzielle Förderung durch das LEADER+ Programm lief Ende 2007 aus. Die Bauern werden ihr Engagement über die LEADER+ Förderpha se hinaus fortsetzen. Dabei können sie auch weiter auf die tatkräftige Unterstützung aus dem LEADER- Büro zurückgreifen. Schwerpunkte in Zukunft sollen vor allem Absatzwege und Vermarktung der Erzeugnisse sein.

 

Periode
LEADER 2003-2006
Projektstatus
Abgeschlossen
Projektträger
Schiltz Charel
Dauer
02/2005 - 04/2008
Budget
9.608,97.-EUR
Kategorie
Regionalprodukte
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